Am Freitag verzeichneten die Ölfutures an ICE (International Comodities Exchange) und NYMEX (New York Mercantile Exchange) ihren sechsten Wochenverlust in Folge – den längsten Rückgang seit 2018. Die Unsicherheit bezüglich der neuen Omikron-Variante bleibt ein Hauptthema an den Ölmärkten und sorgt weiterhin für einen gewissen Abwärtsdruck, da nach wie vor nicht klar ist, welche Auswirkungen die Virusvariante auf die Nachfrage haben könnte.
Die Freigaben strategischer Ölreserven der letzten Woche vermochte die Märkte zu beruhigen. Die Unsicherheit ist aber noch nicht verschwunden, da noch unklar ist, ob mit der neuen Variante des Coronavirus wieder neue, globale Lockdowns not-wendig werden. Dies ist die größte Sorge der Marktteilnehmer, denn Lockdowns würden den weltweiten Wirtschaftsaufschwung ins Wanken bringen und damit auch die Ölnachfrage wieder einbrechen lassen. Damit würde sich der für das erste Quartal 2022 prognostizierte Angebotsüberschuss weiter verschärfen.
Der Kampf gegen die hohen Ölpreise nimmt international langsam Formen an. Seit Wochen liessen Spekulationen über die Freigabe von Ölreserven die Börsen auf sinkende Preise schielen. Dies, obwohl sich US-Präsident Joe Biden mit expliziten Äusserungen diesbezüglich zurückhielt. Stattdessen versuchte die US-Regierung andere Länder zu einer koordinierten Freigabe von Reserven zu bewegen, nachdem sich die OPEC+ (Organisation erdölexportierender Länder) -Allianz nicht willig gezeigt hatte, ihre Fördermengen stärker zu steigern als im Sommer vereinbart.
Die Terminkontrakte an den Ölmärkten (Ölfutures) gaben am Freitag nicht nur im Tagesverlauf nach, sondern verbuchten auch auf Wochensicht leichte Verluste. Für Verkaufsdruck sorgte vor allem der Dollar, der zur Wochenmitte aufgrund der US-Inflationsdaten beträchtlich zulegen konnte. Da die Ölfutures in Dollar gehandelt werden, werden sie für Käufer ausserhalb der USA teurer und damit weniger attraktiv.